Youniq | Müllerstr. 34/Utrecher Str., 13347 Berlin | http://www.youniq.de/de/mieten/mullerstr-34| CORESTATE Capital Group
Der Immobilieninvestor “CORESTATE Capital Group” hat sich was ganz neues für den Wedding ausgedacht: ein hochwertiger Student*innen-Wohnkomplex. Youniq! 160 möblierte Wohnungen mit „Community Spaces“ und auf die „zukünftigen Nutzern“ zugeschnittenen Einzelhandel. Da können die paar übriggebliebenen Cents gleich wieder ausgegeben werden.
Bei diesem Bauprojekt kommen keine bezahlbaren Wohnungen für Studierende herum. Für die 18 m² bis 45 m² müssen die vermeintlichen Studis dann eine Miete von 499,00 € bis 1.119,00 € berappen. Auf der Website des Unternehmens mit Sitz in Luxemburg (Überraschung an!) wird vom hohen „Wertsteigerungspotenzial“ geschwärmt. Der „Chief Investment Officer“ Thomas Landschreiber argumentiert auch ganz unverhohlen für die langfristige Nachfrage nach solchen Wohnungen damit, dass „der Bedarf durch kontinuierlich steigende Erstsemesterzahlen gestärkt wird, die in Kombination mit leeren Kassen bei staatlichen oder konfessionellen Betreibern nicht nur Vollvermietung, sondern lange Wartelisten garantieren“. In den vergangenen Folgen haben wir bereits sehen können, was es bedeutet, wenn die Privatwirtschaft einen irgendwie formulierten „sozialen Auftrag“ bekannt gibt. Aus der Wohnungsnot wird hier eine Profitabsicherung. Studierende sind derzeit ein lohnendes Geschäft. Allerdings werden sich bei Mietpreise von deutlich über 25 Euro pro m² bis zu über 30 m² normale Studis ein solches Zimmer kaum leisten können (Überraschung aus!). Im Übrigen wirken sich dann diese absurden Mietpreise auch auf den Mietspiegel der umliegenden Mietwohnungen aus. Wedding sagt danke.
Ein kleiner „Vertreibungs-Fact“ zum Schluss: Berater des Unternehmens ist übrigens der frühere Bundespräsident Christian Wulff.
Diese Neubauten sind Teil eines ständig verschärfenden Aufwertungsprozesses im Wedding und ganz Berlin. Falls ihr selbst solche Projekte in eurem Kiez gesehen habt, schreibt uns und/ oder kommentiert die Beiträge. Organisieren wir uns gemeinsam gegen den Ausverkauf der Stadt und unserer Kieze.
Ihr seid selbst von Verdrängung betroffen und/ oder möchtet Euch gegen Mietenwahnsinn einbringen? Kommt zum nächsten Treffen vom #NetzwerkZusammenfürWohnraum.
Kampagne: Verdrängung beginnt hier!