Unsere monatliche Tresen-Veranstaltung widmet sich am 1. August den Vorbereitungen rund um das Protestcamp „Reihnmetall entwaffnen!“ 2019 in Unterlüß. Im vergangenen Jahr fanden bereits diverse Workshops, Veranstaltungen, ein antifaschistisches Gedenken, Blockadeaktionen und eine antimilitaristische Demonstration mit 500 Menschen am Rüstungsstandort der Waffenschmiede Rheinmetall statt. Aktivist*innen vom NoWar Bündnis Berlin und der Interventionistische Linke Berlin berichten ab 20 Uhr zu Hintergründen der Proteste, den Camp-Vorbereitungen und geplanten Aktionen:
Rheinmetall zu Altmetall – Rüstungsproduktion blockieren!
NoWar Berlin
Vom 1. bis zum 9. September findet in Unterlüß in Niedersachsen das antimilitaristische Camp „Rheinmetall entwaffnen“ statt. Rheinmetall als größter deutscher Rüstungskonzern und Waffenexporteur profitiert vom Krieg im Jemen und baut Munitionsfabriken in aller Welt. Mit deutschen Panzern besetzt die Türkei das nordsyrische Rojava, deutsche High-Technology dient der Abschottung der europäischen Außengrenzen. In Algerien hat Rheinmetall ein Werk für den Bau von Radpanzern errichtet, die zur Überwachung der Landesgrenzen im Einsatz sind. Rheinmetall umgeht zudem Exportverbote für Waffen indem eine hundertprozentige Tochter von Rheinmetall auf Sardinien Bomben für Saudi-Arabien herstellt, die im Jemen-Krieg zum Einsatz kommen.
In der Lüneburger Heide, in Unterlüß, befindet sich die wichtigste Produktionsstätte von Rheinmetall. 1888 Menschen produzieren dort Waffen, Munition, Panzer und andere Kriegsgeräte. In Unterlüß ist auch das Erprobungszentrum, das mit seinem 50 Quadratkilometer umfassenden Schießplatzgelände das größte private Test- und Versuchsgebiet in Europa ist. Rheinmetall besteht in Unterlüß seit 1899 und ließ im Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter*innen und jüdische Frauen aus dem KZ Bergen-Belsen Waffen herstellen.
Bereits 2018 hat in Unterlüß das antimilitaristische Camp „Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier“ stattgefunden. Es war eine Woche voller Programm, Spontanität, Entschlossenheit, Wut, Trauer, Gedenken, Bildung, Kultur und ein Ansatz von basisdemokratischem Leben. Es gab unter anderem eine Demo und die Blockade der Zufahrtsstraße zum Rheinmetall-Werk. Auch in diesem Jahr werden viele Workshops und Aktionen während des Camps stattfinden. Bei der Veranstaltung gibt es einen Input zum Rüstungskonzern Rheinmetall, dem Standort in Unterlüß, den Waffenexporten und Infos rund um das antimilitaristische Camp.
01.08.19 | 20:00 Uhr | Kiezhaus | Afrikanische Str. 74