1989 – Was für die einen Begrüßungsgeld, Reisefreiheit und das Versprechen auf „Blühende Landschaften“ bedeutete, hieß für die anderen Ziel von rechten Übergriffen und Anschlägen zu werden. Der Mauerfall beflügelte nicht nur das nationale Hochgefühl der Durchschnittsdeutschen, sondern auch derjenigen die in der „Wiedervereinigung“ wieder eine Chance auf ein Großdeutschland in den Grenzen von 1937 sahen. Mit unserem Filmabend am 3. Oktober 2019 wollen wir die Sichtweisen der Menschen beleuchten, die für die Einheitswerdung des Deutschen Kollektivs mit Gewalt ausgeschlossen werden sollten: Gastarbeiter*innen in Ost und West und deren Kinder.
Der Film „Aufenthalt im Widerstand“ (1991) berichtet von verschiedenen rassistischen Morden u.a. an Ufuk Şahin in Reinickendorf. Zugleich erzählt der Film davon wie sich migrantische Jugendliche gegen den zunehmenden Naziterror zur Wehr setzen.
„Kämpfen lernst du auf der Straße“ (1991) portraitiert viele der damals relevanten Jugendgangs wie die 36 Boys aus Kreuzberg oder die Panthers aufm Wedding. Es geht um ihre Rassismuserfahrungen und den Zusammenschluss der Jugendgangs gegen den stärker werdenden rechten Straßenterror.
Kommt also vorbei und lasst uns in solidarischer Atmosphäre diesen Abend verbringen. Beide Filme zusammen laufen insgesamt etwa 60 Minuten. Außerdem gibt es traditionell den Soli-Cocktail „Roter Wedding“ (auch unalkoholisch) um unsere Arbeit direkt zu unterstützen. Anlässlich der diesjährigen Einheitsfeierlichkeiten wird es wieder eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Deutschland ist Brandstifter!“ am 9. November 2019 geben, mehr erfahrt ihr hier.
Der Abend ist Teil des Antikolonialen Monats 2019 in Berlin.
03.10.19 | 20 Uhr | Café Cralle | Hochstädter Str. 10a