Workshop mit Rebel Díaz: Hip-Hop vs. Neoliberalismus
Rebel Díaz ist das künstlerische Projekt von Rodrigo Venegas (RodStarz) und Gonzálo Venegas (G1). Die beiden Brüder, die als Söhne politischer Flüchtlinge aus Chile in Chicago aufwuchsen, machen seit vielen Jahren Rap/Hip-Hop, wobei ihr Bezug zum lateinamerikanischen Musikstilen wie etwa der nueva canción unüberhörbar ist. Auf Englisch und spanisch erzählen die beiden von sozialen Problemen, Armut und rassistischer Diskriminierung, feiern aber auch den Widerstand von Migrant*innen und Arbeiter*innen. Neben der Musik sind Rebel Díaz auch in der Kiezarbeit im Süden der Bronx (New York) aktiv, was immer wieder Repression von Seiten der US-Behörden zur Folge hat. Der eineinhalbstündige Multimedia Workshop zeichnet die parallelen Entwicklungen der aufkommenden Hip-Hop Kultur, des Neoliberalismus und der Pinochet Diktatur in Chile nach. Durch persönliche Geschichten und auf der Grundlage historischer Daten wird die Geschichte des Hip-Hop zu den ökonomischen Entwicklungen in ein Verhältnis gesetzt, das erklärt inwiefern der entstehende Neoliberalismus die Teile der Gesellschaft beeinflusst hat, aus denen Hip-Hop hervorgegangen ist.
17.10.19 | 19 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold | Afrikanische Straße 74
Anti-Colonial Hip Hop Jam mit Rebel Diaz + Elevation
Es ist wieder soweit. Unsere Genossen von Rebel Diaz aus den USA/Chile sind nach 5 Jahren wieder in Berlin zu Besuch. Rebel Diaz ist eine Rap-Gruppe aus der Bronx in New York mit chilenischen Wurzeln. Fliehen musste die Familie der beiden Rap-Aktivisten RodStarz und G1 vor der Militärdiktatur Pinochets in den 70er Jahren. Das Duo wuchs im Exil in den USA auf und begannen dort politisch engagierte Musik zu machen. Beide rappen auf spanisch und englisch und erreichen so auch ein breiteres Publikum in Lateinamerika. In ihren Liedern thematisieren sie: den täglichen Kampf gegen Polizeigewalt, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit. Sie rappen für politische Bewegungen wie Black Lives Matter, streikenden Lehrere*innen in Chicago oder für die Rechte der indigenen Bevölkerungsgruppe der Mapuche in Chile. Sie setzen sich für Mitbestimmung und politisches Engagement in ihrer Comunity ein und geben Workshops an Schulen, Nachbarschaftszentren, Universitäten und anderen Einrichtungen. Nicht nur die Message stimmt, sondern die Mukke rockt dazu auch noch. Melodische, lateinamerikanische Sampels begleiten klassische Beats und einen lockeren selbstbewussten Flow, der unter die Haut geht.
Wir freuen uns nicht nur auf Rebel Diaz, sondern auch auf engagierten musikalischen Support aus Berlin-Kreuzberg von Anti-National Embassy. Die Rap-Gruppe gründete sich 2013 im Laufe der Besetzung der Gerhardt Hauptmann Schule. Die Vokalisten Darlino, Sad C und PTK werden ihr neues Projekt namens „Elevation“ vorstellen. Im Anschluss an ein feuriges Konzert werden uns DJ Illanoiz aus Chicago und DJane Claus aus Berlin/Wedding weiter mit korrekter Tanzmusik einheizen.
Thematisch wird alles gerahmt durch den Anti-Kolonialen-Monat von der Anticolonial Alliance Berlin. Zusammen wollen wir ein Zeichen setzten gegen neokoloniale Verhältnisse im 21. Jahrhundert.
18.10.19 | K9 | Kinzigstr. 9, 10247 Berlin
Doors Open: 21 Uhr, Konzertbeginn: 22 Uhr (pünktlich), DJ*ans ab: 24 Uhr
Eintritt: 7 bis 12 Euro (geht alles an die Künstler*innen)
Gemeinsam mit dem Frauen*Streik-Komitee Wedding und dem Interbrigadas e.V. laden wir euch ein!