Die Einwanderung von Menschen aus Osteuropa nach Berlin ist bedeutender Teil der Stadtgeschichte. Allein aus Polen leben hier über 100.000 Menschen und bilden lokal die zweitgrößte Migrant*innengruppe. Polnische Menschen spielen als Akteur*innen in der deutschen Politik und Gesellschaft trotz ihrer Gruppengröße nahezu keine Rolle.
Als „Mustermigrant*innen“ (Tilo Sarrazin, SPD) in rassistischer Abgrenzung zu anderen Bevölkerungsgruppen gelobt, nutzten und nutzen reaktionäre Kräfte von NPD bis AfD regelmäßig antipolnische Ressentiments zu Wahlkampfzwecken.
Bundesweit sind antipolnische Einstellungen in der Gesellschaft lebendig und führen dazu, dass sich viele Pol*innen als Menschen zweiter Klasse fühlen. Polnische und andere osteuropäische Arbeiter*innen sind überproportional in besonders ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen gehalten und stehen abseits sozialer Sicherungen. Menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse, Obdachlosigkeit und andere kapitalistische Härten sind hier häufig anzutreffen.
Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die prekären Lebenslagen und Geschichten von polnischen Migrant*innen in Berlin und gehen der Frage nach, wie Schulterschlüsse in Betrieben und Kiezen gegen Ausgrenzung und kapitalistischer Unterdrückung sowie die Findung solidarischer Perspektiven wieder gemeinsam gestärkt werden.
präsentiert von „Hände weg vom Wedding!“ & PostKom
Hier das komplette Veranstaltungsprogramm von PostKom für den Herbst 2019-
11.12.19 | 19:30 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold, Afrikanische Straße 74