Im Rahmen unseres internationalistischen Abends werden verschiedene Aktivist*innen, die aktuelle, gesellschaftliche Lage in Polen unter Corona aus feministischer Perspektive beleuchten.
In Polen wird aktuell der dritte Versuch der konservativ-nationalistischen PiS-Partei unternommen, das Abtreibungsverbot noch weiter zu verschärfen, wodurch Frauen* die Möglichkeit auf eine legale und sichere Abtreibung massiv erschwert wird. Bereits 2016 und 2018 gab es den Versuch zur Verschärfung des Gesetzes, der aufgrund massiver Gegenproteste, vor allem von Frauen, scheiterte. Die Proteste fanden auch diesmal, trotz Corona Beschränkungen, statt.
Schon jetzt darf in Polen nur im Falle einer Vergewaltigung, der physischen Gefährdung der Mutter durch die Schwangerschaft oder einer Fehlbildung des Fötus abgetrieben werden. Auf die letztere Option fielen 1.050 der 1.100 durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2018; das neue Gesetz will diese Option streichen! Die körperliche Selbstbestimmung der Frauen in Polen würde somit noch weiter eingeschränkt werden. Dies wird zu einem weiteren Anstieg der gefährlichen, teuren und illegalen Abtreibungen auf dem Schwarzmarkt führen.
Die Referent*innen werden die Entwicklung der reproduktiven Rechte in Polen seit 1993, die Schwierigkeiten für Abtreibungen während der Corona Pandemie und die Schwarzen Proteste thematisieren.
Audiomitschnitt von der Veranstaltung (MP3):
Vorträge und Berichte von: Dziewuchy Berlin, Ciocia Basia und Potskom
Der Abend wird präsentiert vom Frauen*Streik-Komitee Wedding.
10.07.20 | 19:30 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold, Afrikanische Straße 74
Bitte Regenschirme & Decken mitbringen! Veranstaltung findet im Freien statt. Diesmal leider nicht barrierefrei!