07.02.: Stadtteilpolitischer Tresenabend mit Solipizza

5 Jahre Kündigung, Zwangsräumung, Obdachlosigkeit – Ein Erfahrungsbericht über Eigentümerwillkür, Politikversagen und wie wir den Widerstand dagegen aufbauen können

Vor 5 Jahren wurde Daniel aus seiner Wohnung zwangsgeräumt. 5 Jahre ohne Zuhause, ohne Bleibe, in denen er bis heute keine vernünftige Unterkunft gefunden hat. Dass es so weit kam, ist kein Einzelschicksal und auch kein Zufall. In einem System in dem Profite mehr zählen als Menschen, wurde Daniel seine Wohnung genommen, denn wer fürs Kapital nicht oder zu schwer verwertbar ist, wird verdrängt. Beispiele dafür gibt es Tausende. Der Wohnungsverlust ist so allgegenwärtig und trifft seit Jahren so viele Menschen, dass wir alle ununterbrochen diesen Druck spüren. Jede Entscheidung, sich Schikanen vom Vermieter zur Wehr zu setzen oder eben gefallen zu lassen, wird von der Angst, selbst die Wohnung zu verlieren, begleitet.


Dass Daniel seine Wohnung verlor, lag dabei nicht allein am Vermieter. Es war ein regelrechtes Zusammenspiel aus Behördenwillkür, unfähigen Mitarbeitern und unwilligen Politikern, denen Lippenbekenntnisse und Profitinteressen von Eigentümern wichtiger sind, als Menschen vor der Obdachlosigkeit zu bewahren. Über diese Erfahrungen, den Widerstand gegen die Zwangsräumung und wie es nach der Räumung weiterging, möchten wir an diesem Abend berichten.

Wir wollen in diesem Zusammenhang aber auch zeigen, dass es anders geht und anders gehen muss. Als Teil von Hände weg vom Wedding organisieren wir uns bei Mietenwahnsinn Nord gegen die Zumutungen unserer Vermieter. Wir wollen unsere Arbeit vorstellen und aufzeigen, wie wir der Angst, unsere Wohnung zu verlieren, entgegentreten können und zeigen, was alles möglich ist. Denn eins ist klar: wir müssen uns gemeinsam zur Wehr setzen, denn wir zahlen mit unserer Miete die Profite der Investoren und halten daher alle Macht in unseren Händen, etwas zu verändern.

Freitag, 07.02.2024 | ab 18:00 Uhr | Kiezhaus (Afrikanische Straße 74, 13351 Berlin)