Tödliche rassistische Gewalt offenlegen und aufklären. Gerechtigkeit erkämpfen!

Als Stadtteilorganisierung „Hände weg vom Wedding!“ schließen wir uns der bundesweiten Kampagne „Death in Custody“ an. Dadurch beteiligen wir uns überregional an der Aufarbeitung tödlicher Polizeiarbeit und drücken unsere Solidarität mit den Hinterbliebenen aus. Oury Jalloh, Hussam Fadl, Rooble Warsame, Matiullah Jabarkhil, Amad Ahmad und viele weitere Namen stehen für den „Tod im Gewahrsam“. Die wahren Hintergründe dieser Tode werden regelmäßig verschwiegen, umgelogen oder ignoriert. Wir fordern: Aufklärung jetzt!

Da viele polizeiliche Ingewahrsamnahmen, vor allem für Schwarze Menschen und People of Color, bereits in rassistischen (Polizei-)Kontrollen auf unseren Straßen und Plätzen ihren täglichen Ausdruck finden, bauen wir mit dieser Kampagne gemeinsame, lokale und antirassistische Netzwerke auf.

In diesem Zusammenhang vergessen wir nicht die anhaltende systematische Verwaltung von Geflüchteten in Asyl-Lagern und „Modularen Unterkünften“ in den Berliner Randbezirken. Für geflüchtete Menschen ist das Lagersystem bereits ein Ausdruck der institutionellen Kontrolle und des gefühlten Gewahrsams. Beleidigungen und Übergriffe durch Polizei und private Sicherheitsdienste werden dabei immer wieder bekannt. Die meisten Vorfälle werden aus Angst vor weiterer Repression, Einschüchterung und gesellschaftlicher Ausgrenzung jedoch nicht gemeldet.

Die rassistischen Zustände in den staatlichen Institutionen sind nicht losgelöst von einem gesellschaftlich weit verbreiteten Rassismus. Und diesem können wir bereits im Kiez gemeinsam etwas entgegensetzen und für Gerechtigkeit kämpfen.

Zusammen machen wir auf die Todesfälle aufmerksam, sorgen für unabhängige Aufklärung und schrauben an solidarischen Netzwerken. Geschlossen gehen wir gegen rassistische (Polizei-)Praxen vor.

Kommende Termine für die lokale Vernetzung:

  • Tresenabend „Hände weg vom Wedding“ am 06.02.2020 im Café Cralle
  • ausführliche Kampagnenvorstellung „Death in Custody“ am 11.02.2020 im Kiezhaus Agnes Reinhold

Weitere Infos bald unter unverwertbar.org
alle solidarischen Interessierten sind herzlich eingeladen!

Den Aufruf zur Kampagne findet ihr bei KOP Berlin (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt)

Zudem empfehlen wir den Artikel: „Tod in Polizeizelle. Wie starb Rooble Warsame?“