Ende 2019 haben wir uns als Stadtteilorganisierung entschlossen die bundesweite Kampagne „Death in Custody“ zu unterstützen. Wir veröffentlichten dazu kürzlich eine Erklärung:
„Da viele polizeiliche Ingewahrsamnahmen, vor allem für Schwarze Menschen und People of Color, bereits in rassistischen (Polizei-)Kontrollen auf unseren Straßen und Plätzen ihren täglichen Ausdruck finden, bauen wir mit dieser Kampagne gemeinsame, lokale und antirassistische Netzwerke auf.“
Die Kampagne war bereits dieses Jahr bei der Gedenkdemonstration für Oury Jalloh in Dessau präsent. Hintergrund zur Kampagne:
„Regelmäßig sterben Menschen in Gewahrsam oder durch Polizeischüsse. Offizielle Statistiken werden dazu nicht veröffentlicht. Die Todesfälle der letzten Zeit – Hussam Fadl, Amad Ahmad, Matiullah Jabarkhil, Rooble Warsame, William Tonou-Mbobda, Aman A. – legen aber nahe, dass Menschen of Color ein besonders hohes Risiko laufen, in staatlicher „Obhut“ ihr Leben zu verlieren oder durch die Polizei getötet zu werden.“
Auszug aus dem Kampagnen-Flyer von „Death in Custody“ (2020)
Im Rahmen unserer monatlichen Tresenveranstaltung im Café Cralle laden wir zu einer Lesung aus der Broschüre „Alltäglicher Ausnahmezustand“ ein und wollen aus der Kampagnenperspektive verschiedene Berichte zu Todesfällen in Gewahrsam vorstellen. Der Abend dient vor allem dazu, gemeinsam ins Gespräch zukommen und einen Einstieg zur Unterstützung in die Kampagne zu ermöglichen. Eine ausführliche Kampagnenvorstellung und eine Diskussion um Perspektiven erfolgt am 11. Februar ab 19:30 Uhr im Kiezhaus Agnes Reinhold mit Unterstützer*innen aus Initiativen welche bereits Teil der Kampagne sind.
Zur Unterstützung der Kampagne bieten wir wieder unseren Solidaritäts-Cocktail „Roter Wedding“ an der Bar an.
06.02. | 20 Uhr | Lesung und Bericht | Café Cralle | Hochstädter Str. 10a
11.02. | 19:30 Uhr | Kampagnenvorstellung und Vernetzung | Kiezhaus | Afrikanische Str. 74