Solidarisches Austausch- und Diskussionstreffen mit einem libertär-kommunistischen Krankenpfleger aus Brüssel.
Unsere öffentliche Gesundheitsversorgung als integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge steht seit Jahren unter dem Dauerfeuer kapitalistischer Zwänge und Rationalisierungsprogramme. Die Vorgabe der Bosse ist das „marktgerechte“ Krankenhaus. Unter künstlichen geschaffenen Konkurrenzsituationen, dem Sparzwang und der Privatisierung, leiden nicht nur die Arbeiter*innen in ganz Europa in den verschiedenen, meist ausgegliederten Sparten dieser „Krankenfabriken“, sondern auch die Patient*innen.
Gewerkschaftlicher Widerstand bleibt in Deutschland, bis auf die Kämpfe linker Basisgewerkschaften, häufig zahnlos. Positive Beispiele sind in Berlin z.B. die kämpfenden Therapeut*innen der Charité sowie die angegliederten Kämpfe der Kolleg*innen in der Logistik und Reinigung. In belgischen Krankenhäusern regt sich vor allem in der Krankenpflege Widerstand.
Die Krankenpfleger*innen schließen sich etwa in der Brüsseler Platform „La santé en lutte“ oder „Collectif Hôpital en Résistance“ zusammen. Solche Organisierungsansätze sind hier bisher allerdings kaum bekannt. In einem solidarischen Rahmen wollen wir einen Austausch mit einem Kollegen, der sowohl in der Basisorganisierung „Collectif Hôpital en Résistance“ als auch in der Gruppe „Union Communiste Libertaire Bruxelles“ aktiv ist, ermöglichen. Darüber hinaus diskutieren wir, wie wir soziale Kämpfe im Stadtteil und in den Betrieben miteinander verknüpfen können. Es geht um die Erfahrungen der Kolleg*innen aus den Kämpfen vor Ort und um die konkreten Erfahrungen von Basisbewegungen in Berlin und Brüssel.
Es wird auf Französisch berichtet und direkt ins Deutsche übersetzt.
Der Austausch wird präsentiert von „Hände weg vom Wedding“ und „Vogliamo Tutto“ in Kooperation mit der „Union Communiste Libertaire Bruxelles“
29.02.20 | 19 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold | Afrikanische Str. 74