In Berlin läuft die S-Bahn Gefahr, (weiter) privatisiert zu werden. Wer dachte, dass das neoliberale Paradigma, öffentliches Eigentum auf dem Markt zu verschleudern und die Daseinsfürsorge (zu der selbstverständlich auch die Mobilität gehört) an profitorientierte Unternehmen zu verkaufen, durch Rot-Rot-Grün gebrochen wäre, wird bitter enttäuscht. Globale Klimaerwärmung, Gesundheitsgefährdungen durch schadstoffbelastete Luft und die Frage nach guter Mobilität in der Stadt, vor allem für diejenigen mit wenig Geld, sind gute Gründe, die Finger von der europaweiten Ausschreibung der Bahn zu lassen. Die sozial-ökologische Wende ist dringender denn je.
Dazu kommen Unsicherheiten für die vielen Beschäftigten, die um ihre Arbeitsplätze und Löhne fürchten. Eine (Bahn-)Privatisierung bedeutet immer eine Umverteilung von Gütern und Geldern zugunsten der Reichen, die mit ihren Investitionen vor allem eins im Blick haben: ordentlich Geld aus den vormals öffentlichen Betrieben und Dienstleistungen zu pressen. Die (Arbeits-)Sicherheit und Würde der Arbeiter*innen sowie die Qualität der Fahrdienste für die Nutzer*innen wird so niedrig wie nötig heruntergeschraubt, um Profite zu sichern.
Die Lösung kann nur sein: Rücknahme der Ausschreibung, Rekommunalisierung aller Arbeitsbereiche im Nahverkehr und kostenlose, ökologisch adäquate Mobilität für alle.
Das Aktionsbündnis Eine S-Bahn für Alle ruft daher zur Protestkundgebung auf, der wir uns anschließen:
Freitag, 14.08.2020 | 16 Uhr | S-Bahnhof Gesundbrunnen