Soziale Arbeit schafft viel. Für ihre Klient*innen ist sie ein wichtiger, teilweise existenzieller Bereich, der die sozialen Widersprüche und Härten des Kapitalismus scheinbar abfedert. Im herrschenden System ist sie dagegen ein Instrument zur Befriedung sozialer Konflikte und erweckt die Illusion, dass auch hier und jetzt soziale Gerechtigkeit geschaffen werden könne. Ein tiefgreifender Widerspruch.
Soziale Arbeit schafft dabei kaum „Mehrwerte“, sie lässt sich abgesehen von einigen großen „Sozialunternehmen“ nicht gänzlich für das Kapital gewinnbringend einsetzen. Sie kostet sogar Geld, das je nach politischer Wetterlage von liberal bis rechtskonservativ mehr oder weniger fließt oder eingespart wird. Anhand der Arbeitsverhältnisse und der Finanzierung Sozialer Arbeit können wir das als Kolleg*innen permanent beobachten.
Für die kommenden Angriffe auf unsere Arbeitsbereiche, die durch die Corona-Pandemie voraussichtlich noch verschärft werden, müssen wir uns betrieblich wie politisch organisieren. Wir laden zum nächsten Solidaritätstreff ein, um gemeinsam politische wie betriebliche Erfahrungen zu teilen und diese in den kommenden Monaten zu einer bestärkenden Handreichung für uns als Fachkräfte wie solidarische Kolleg*innen auszuarbeiten.
Hier findet ihr einen kurzen Analysetext zur aktuellen Situation in der Sozialwirtschaft, welcher uns bereits bei der Vorbereitung des letzten Treffs als Grundlage diente.
Mi. 19.08.20 | 19 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold (Afrikanische Str. 74)
Im Rahmen des Solidaritätstreffs werden wir die Infektionsschutzmaßnahmen einhalten. Der Mindestabstand wird jederzeit beachtet und ein Mund-Nasen-Schutz getragen. Dies bedeutet auch, dass die Anzahl der Teilnehmenden im Kiezhaus auf 15 Personen begrenzt ist. Sollten wir eine größere Gruppe werden, gehen wir auf die Grünfläche im Hof!