Am 9. Oktober soll das queerfeministische Hausprojekt #Liebig34 geräumt werden. Damit soll eine weiterer linker Freiraum aus dem Berliner Stadtbild verdrängt werden. Wir sagen: nicht mit uns! Der Hauseigentümer Padovicz ist für seine Skrupellosigkeit bekannt und das tausendste Beispiel, warum unserer Wohnraum demokratisiert gehört. Wir präsentieren stolz: 7 Gründe gegen Padovicz!
1. Der Ausverkauf der Rummelsburger Bucht
Für den Bau eines Riesenaquariums und hochpreisiger Eigentumswohungen sollen in der Rummelsburger Bucht Anwohner*innen und Gewerbetreibende verdrängt werden. Klimaschutz und öffentlicher Raum bleiben dabei auf der Strecke.
2. Verstöße gegen Brandschutzverordnung
Um mit seinen Häusern noch mehr Profit zu generieren, versuchte Padovicz in zahlreichen Hauseingängen Geldautomaten aufstellen zu lassen. Diese Praxis ist jedoch teils illegal, weil Geldautomaten den Fluchtweg aus dem Haus blockieren.
3. Padovicz trickst gegen den Mietendeckel
Die Tageszeitung Neues Deutschland berichtete über eine illegale Klausel in Padovicz-Mietverträgen, in der die Mieter*innen genötigt werden, auf alle ihnen durch den Mietendeckel zustehenden Rechte verzichten und mit einer sofortigen Aufhebung des Vertrages einverstanden sind, falls der Mietendeckel kippen sollte.
4. Padovicz unterstützt die Berliner AfD
Der Landesverband der “Alternative für Deutschland” residiert seit 2017 in einer von Padovicz’s Immobilien am Kurfürstendamm. Die AfD fordert, was der Immobilien-Branche gut tut: Abschaffung der Regulierung des Immobilienmarktes, Reduzierung der Grunderwerbssteuer, Erhöhung der staatlichen Förderung von Wohungseigentum und natürlich üppige Bauförderungen. Auch zwei AfD-Abgeordnete des Berliner Abgeordnetenhauses haben bei Padovicz ihre Büros.
5. Padovicz lässt systematisch Häuser verfallen
Um Mieter*innen aus seinen Immobilien zu ekeln, lässt Padovicz systematisch deren Wohnungen verfallen. Ein Haus in Berlin-Treptow wurde inzwischen komplett von gesundheitsschädlichem Schwarzschimmel durchdrungen, fast alle Mieter*innen sind ausgezogen. Damit das Haus länger leersteht, verschleppt Padovicz dabei die Renovierungsarbeiten.
6. Padovicz und Zweckentfremdung
In Berlin-Grünau wurden die Wohnungen eines Hauses illegal an Arbeitsmigrant*innen vermietet – zwischenzeitlich stehen 55 Namen an den Klingelschildern von vier Wohnungen. Das zuständige Bezirksamt reagierte nicht auf die illegale Überbelegung der Wohnungen und bauliche Mängel in dem Haus.
7. Padovicz beutet auf seinen Baustellen aus
Seit einigen Jahren ist die „P.B.E.- Planen Bauen Einziehen GmbH & Co. KG.“ als Beschafferin von Bauarbeiter*innen aus dem Ausland auf Padovicz-Baustellen und Wohnhäusern präsent. Die Unterkünfte werden in Padovicz-Häusern bereitgestellt. Die PBE vermietet diese an Bauarbeiter*innen weiter. Diese sind gezwungen mit vielen anderen in überbelegten und schlecht ausgestatteten Wohnungen zu hausen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Bauarbeiter*innen systematisch um ihren Lohn geprellt werden, wie auch bei der “Mall of Shame” am Leipziger Platz.
Fr. 09.10.2020 | 7.00 Uhr | Kundgebung auf dem Bersarinplatz | U7 Frankfurter Tor