Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen. Weltweit infizierten sich bisher mehr als 60 Millionen Menschen mit dem Virus, 1.4 Millionen von ihnen starben. Und das sind nur die offiziellen Zahlen mit Stand Ende November. Dazu kommt die schwerste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 1930er Jahren. Allein in Deutschland verloren 600.000 Menschen infolge der Krise ihren Arbeitsplatz, 7 Millionen Menschen wurden in Kurzarbeit geschickt.
Doch während Arbeiter*innen und kleine Selbstständige um ihre Existenz bangen müssen, profitieren die Superreichen schamlos von der Krise. Amazon-Boss Jeff Bezos steigerte sein Vermögen auf 190 Milliarden Dollar, während sich zehntausende Arbeiter*innen des Logistikunternehmens aufgrund mangelnder Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz mit dem Virus infizieren.
Auch die deutschen Kapitalist*innen machen auf dem Rücken von uns Arbeiterinnen und Arbeitern weiter Kasse: Das Vermögen der zehn reichsten Deutschen stieg seit Beginn der Pandemie um über 40 Milliarden auf 230 Milliarden Euro, eine Steigerung von fast 18 Prozent. Die Eigentümer*innen von Großkonzernen Aldi, Lidl, BMW oder SAP nutzen die Gunst der Stunde, bedienen sich ungeniert an öffentlichen Hilfsmitteln und bauen so gezielt ihr Vermögen und ihre Marktmacht aus.
So ließ sich etwa BMW 40.000 Beschäftigten teilweise vom Staat über Kurzarbeitergeld bezahlen und kündigte im gleichen Atemzug an 6.000 Stellen zu streichen, nur um dann 1,64 Milliarden an Dividende auszuschütten, wovon vor allem die wenigen Mehrheitseigner profitieren.
Anstatt massiver Proteste von Links sind es vor allem faschistische und verschwörungsgläubige Kräfte, welche die Krise für Mobilisierungen nutzen. Doch gerade jetzt, wo sich die Krise des kapitalistischen Systems in aller Klarheit offenbart, müssen es revolutionäre Linke sein, die den Protest gegen die ungerechte Verteilung der Kosten der Corona-Pandemie vorantreiben. Gegen die Gefahr von Rechts und das neoliberale „Weiter-so“ der Herrschenden hilft nur der entschlossene Klassenkampf von unten!
Dafür müssen wir im öffentlichen Raum sichtbar sein und unsere Forderungen nach einer solidarischen Bewältigung der Krise in unseren Kiezen und auf Arbeit verbreiten. Deshalb wollen wir am 12. Dezember um 12 Uhr mit euch im Wedding auf die Straße gehen:
- Für die Vergesellschaftung des Gesundheitswesens! Schluss mit der Privatisierung unserer Gesundheit!
- Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne für alle! Gleicher Lohn unabhängig von Geschlecht oder Herkunft!
- Stopp aller Zwangsräumungen! Wohnungskonzerne enteignen!
- Geschlechtergerechtigkeit erkämpfen! Frauen- und Geburtshäuser sowie kostenlose Unterstützungsnetzwerke ausbauen!
- Bleiberecht für alle illegalisierten Migrant*innen und eine menschenwürdige Unterbringung!
Kommt auch zur anschließenden kurzen Demonstration und kämpft mit uns für eine soziale und demokratische Lösung der Krise!
12.12.20 | 12 Uhr | U-Bhf Pankstraße / Berlin-Wedding
Hier könnt ihr euch Flyer zur Aktion ausdrucken und verteilen (s/w, A5).