Auch dieses Jahr rufen wir als Stadtteilorganisierung zur Teilnahme an der klassenkämpferischen 1. Mai Demonstration um 11 Uhr ab Hackescher Markt auf und unterstützen den Aufruf des klassenkämpferischen Blocks:
Nicht auf unserem Rücken – Gewerkschaften und Lohnabhängige in die Offensive!
Demonstration am 1. Mai: Gemeinsam gegen die Krise!
In der aktuellen Situation der Corona-Krise wird besonders deutlich, dass die Profite der Konzerne im Kapitalismus an erster Stelle stehen. Das zeigt sich sowohl im Umgang mit der Pandemie, beim kaputtgesparten Gesundheitssystem, als auch bei der Verteilung von Impfstoffen. Beschäftigte im Krankenhaus, bei Lieferdiensten oder im Supermarkt werden weiterhin mies bezahlt. Gleichzeitig bekommen Konzerne wie Lufthansa und TUI Milliarden an Steuergeldern und Unternehmen wie Amazon, Aldi und Google, erzielen auch in der Krise höhere Gewinne. Während Milliarden Menschen weltweit unter der Armutsgrenze leben, keine Einnahmen haben und keine Unterstützung bekommen, hat sich das Vermögen der Reichen in der Corona Krise weiter vergrößert.
Gesundheit für alle statt Profite für die Wirtschaft!
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie betreffen größtenteils nur den Bereich der Freizeit, während in Großbetrieben wie bei Tönnies, Amazon und vielen anderen die Beschäftigten weiter in großen Gruppen arbeiten müssen und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Arbeiter*innen müssen jeden Tag in vollen S-Bahnen zur Arbeit fahren. Sie sind stundenlang mit anderen in Großraumbüros, in Bildungseinrichtungen oder in Fabriken und riskieren dabei eine Ansteckung mit Corona. Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten und wo auch Homeoffice nicht möglich ist, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Hinzu kommt die Angst vor dem Jobverlust. Von Entlassungen sind insbesondere Menschen in Teilzeit und mit befristeten Arbeitsverträgen betroffen sowie Minijober*innen und Solo-Selbstständige, die keine Aufträge mehr bekommen. Wir wollen, dass die Krise nicht auf unserem Rücken ausgetragen wird! Die Reichen sollen zahlen!
Gemeinsam kämpfen gegen die rassistischen Ausbeutungsverhältnisse!
Insbesondere Leiharbeiter*innen haben ein deutlich höheres Risiko an Corona zu erkranken und erleiden häufiger einen schweren Verlauf. 40 Prozent der Leiharbeiter*innen haben keinen deutschen Pass. In der Fleischindustrie oder beim Baugewerbe werden migrantische Arbeiterinnen als Leiharbeiterinnen oder als Werksvertragsbeschäftigte zu Dumpinglöhnen ausgebeutet. Miserable Arbeitsbedingungen haben auch Erntearbeiter*innen, die oft ohne Krankenversicherung angestellt werden und zu Niedriglöhnen Schwerstarbeit leisten müssen. Im Mai 2020 streikten etwa 200 Erntearbeiter*innen des Spargel- & Erdbeerhofs Ritter in Bornheim bei Bonn gegen die schlechten Bedingungen und fehlende Lohnzahlungen. Schluss mit den Dumpinglöhnen! Solidarität mit den migrantischen Arbeiter*innen!
Who cares?
Durch die Corona-Krise wurden auch die patriarchalen Verhältnisse verstärkt. Denn vor allem Frauen kümmern sich zusätzlich zu ihrer Lohnarbeit um die Kinderbetreuung, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind. Sorge-Arbeit ist zwar eine sehr wichtige gesellschaftliche Aufgabe, sie wird jedoch schlecht bezahlt und die Arbeitsbedingungen sind hart. Überwiegend Frauen arbeiten im Bereich der Gesundheitsversorgung und in der Kinderbetreuung. In Deutschland arbeiten vor allem Frauen aus Osteuropa in Privathaushalten als Altenpflegerinnen, häufig rund um die Uhr, 7 Tage die Woche. Wir wollen, dass die Sorgearbeit von allen gleichermaßen und gemeinsam gemacht wird. Weg mit der sexistischen Arbeitsteilung, für den Feminismus kämpfen!
Keine Profite mit unserer Gesundheit!
Die Krankenhausfinanzierung funktioniert über die so genannten Fallkostenpauschalen, die aus Krankenhäusern auf Gewinn orientierte Fabriken macht. Entscheidungen über Behandlungen und Dauer des Krankenhausaufenthaltes werden nicht allein nach medizinischen Kriterien getroffen, sondern vermehrt danach, was sich gewinnbringend abrechnen lässt. Um Kosten zu sparen wird Personal abgebaut, werden Löhne und Gehälter gesenkt oder einzelne Abteilungen ausgelagert. Für die Patient*innen und die Beschäftigten ist das eine Katastrophe. Beschäftigte, die sich organisieren, um gegen diese Missstände zu kämpfen, werden von den Krankenhaus-Leitungen unter Druck gesetzt. Es gab zum Beispiel eine versuchte Kündigung einer aktiven Kollegin bei der Asklepios-Klinik in Hamburg, welche über die mangelhafte Besetzung der Intensivstationen berichtet hatte. Nach starken Protesten zog Asklepios die Kündigung zurück. Wir wollen Krankenhäuser, in denen die Bedürfnisse der dort Arbeitenden und der Patient*innen im Vordergrund stehen und keine Krankenhauskonzerne, die Gewinne auf Kosten unserer Gesundheit machen!
Patente töten!
In Konkurrenz zueinander werden weltweit Impfstoffe entwickelt, anstatt gemeinsam zu forschen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu teilen. Durch die Patente haben Unternehmen die Verfügungsgewalt über die Impfstoffe und machen damit Gewinne. Ein Großteil der Weltbevölkerung im globalen Süden wird von der Impfung ausgeschlossen. Deutschland und andere reiche Industriestaaten blockieren in der Welthandelsorganisation die Aussetzung der Patentrechte, um die Profite der Pharmaindustrie zu schützen. Pharmakonzerne enteignen! Gleicher Zugang zu Impfstoff für alle!
Klassenbewusste Organisierung gegen Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat!
Gegen die herrschenden Zustände können wir nur gemeinsam etwas ausrichten. In verschiedenen Bereichen schließen sich Beschäftigte zusammen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Am 1. Mai 2021 wollen wir diesen Basisinitiativen Raum geben, um von ihren Kämpfen und Erfahrungen zu erzählen und uns solidarisch aufeinander beziehen.
Klassenkämpferische Demonstration | 11 Uhr | Hackescher Markt
Gedenken: 92 Jahre Blutmai | 15 Uhr | Wiesenstraße 43, Berlin–Wedding
Revolutionäre 1.Mai Demonstration | 17 Uhr | Hermannplatz
Hier gehts zu unserem politischen Forderungskatalog für das Krisenwahljar 2021.
Wir nehmen das Pandemiegeschehen ernst und wollen das Infektionsrisiko auf unseren Versammlungen deswegen minimieren. Deshalb tragt während den gesamten Aktionen eine medizinische Maske und haltet den Mindestabstand ein!