Der 1. September gilt traditionell als Antikriegstag in Deutschland, seit 1950 wurde an diesem Tag in der DDR und ab 1957 in der BRD für Frieden und Abrüstung demonstriert. Am Jahrestag des faschistischen Überfalls auf Polen und des Beginns des zweiten Weltkrieges gehen seitdem deutschlandweit Kriegsgegner:innen auf die Straße. Unter dem Motto „Nie wieder Krieg, Nie wieder Faschismus!“ wurde sich mahnend auf die Gräuel der Kriegsjahre und die Verbrechen des Nationalsozialismus bezogen und eine Weltordnung des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit gefordert.
Als Stadtteilorganisierung knüpfen wir an die Tradition des Antikriegstages an und laden ein zum antikolonialen Stadtspaziergang mit anschließender Lesung und Podiumsgespräch im Volkspark Rehberge:
Kostenloser Antikolonialer Stadtspaziergang der Berliner Spurensuche
01.09.2023 | 17 Uhr | Kiezhaus Agnes Reinhold (Afrikanische Straße 74)
Das offene antifaschsitische und antirassistische Netzwerk Wedding lädt ein zum antikolonialen und antimilitarisitschen Rundgang im Afrikanischen Viertel ein. Gemeinsam mit dem Historiker Stefan Zollhauser begeben wir uns auf Spurensuche nach kolonialen Orten im Kiez.
Lesung und Podiumsgespräch „Nie wieder Krieg“
01.09.2023 | 19 Uhr | vor dem Parkcafé Rehberge
Mit Auszügen aus dem Jugendroman „Die Roten Matrosen“ des Schriftstellers Klaus Kordon wird an die antimilitaristische Tradition der Arbeiter:innenbewegung im Wedding erinnert. Anschließend wird im Gespräch mit Dr. Nick Brauns (Historiker und stellvertretenden Chefredakteur der Tageszeitung junge Welt) auf die historische und aktuelle Rolle des deutschen Imperialismus geblickt, sowie über die daraus entstehenden Aufgaben einer breiten Friedensbewegung heute diskutiert.
Die Welt ist überzogen von kriegerischen Auseinandersetzungen, ob in der Ukraine oder im Jemen, in Palästina oder Kurdistan, auf den Philippinen oder in Mexiko. Weltweit leidet die Zivilbevölkerung unter der Gewalt des Krieges, während imperialistische Staaten um ihre Einflusssphären kämpfen und die Aktienkurse der Rüstungsindustrie durch die Decke schießen. Parallel dazu rüstet Deutschland begleitet vom Schlachtruf der „Zeitenwende“ (Bundeskanzler Scholz, SPD) massiv weiter auf, während wir als Lohnabhänige, Rentner:innen, Arbeitslosen, Schüler:innen und Studierende unter dem Spardiktat der Ampelregierung leiden. Die Kosten der Aufrüstung und Kriegstreiberei werden seit jeher an uns weitergereicht.
Aus gutem Grund steht daher auch ein „Nein“ zum imperialistischen Krieg in der Tradition von Sozialist:innen und Internationalist:innen weltweit! Alle Kräfte, die Schluss machen wollen mit der globalen Spirale von Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung, sind gefragt ihren Teil zu Protest und Widerstand beizutragen. Als Stadtteilorganisierung Hände weg vom Wedding unterstützen wir die Demonstration der Berliner Antikriegskoordination am 2. September.
Demonstration: Nein zu Krieg und Aufrüstung | 02.09.2023 | Pariser Platz | 14 Uhr