Seit Jahren erheben die Kolleg:innen der freien Träger aus der Sozialen Arbeit sowie die Gewerkschaften die richtige Forderung: Gleiche Löhne für gleiche Arbeit!
Nachdem Anfang Januar 2024 über eine parlamentarische Anfrage im Abgeordnetenhaus vom Senat bestätigt wurde, dass auch die freien Träger die Entgeltbestandtteile wie die SuE-Zulage sowie die Hauptstadtzulage von monatlich 150,00 Euro erhalten sollen, war die Freude groß. Und diese ist berechtigt, denn seit langem entkoppelt sich der tarifgebundene, öffentliche Dienst, auch mit der Hauptstadtzulage, weg von den allermeist tarufungebundenen freien Trägern und ihren schlechteren Arbeitsverhältnissen, Finanzierungen und Löhnen.
Doch nach der Euphorie kam die Ernüchterung, denn der Senat ruderte zurück und brach sein Versprechen. Nun soll es keine Hauptstadtzulage für die freien Träger geben!
Wichtige Info
Der arbeitgebernahe Wohlfahrtsverband Paritäter sowie die Gewerkschaften Verdi und GEW rufen zum Protest auf. Gemeinsam mit Euch möchten wir als engagierte Kolleg:innen daran teilnehmen:
Do., 11.04.2024 | 12 bis 15 Uhr | Abgeordnetenhaus Berlin (Niederkirchnerstraße 5)
Wir treffen uns am Banner: Hauptstadtzulage! Faire Löhne auch für freie Träger!
Weitere Informationen zur Protestkundgebung findet ihr hier.
Bereits einige Träger haben ihren Beschäftigten mitgeteilt, dass sie diese freistellen. Genau da können Betriebsräte, Betriebsgruppen und aktive Kolleg:innen ansetzen und gegenüber den Geschäftsführungen freien Trägern fordern: Stellt uns frei, damit wir vor dem Abgeordnetenhaus noch mehr werden! Schließlich haben auch Geschäftsführungen ein Interesse daran, dass sich ihre Finanzierungen nicht noch weiter vom öffentlichen Dienst entfernen.
Es liegt also an uns Kolleg:innen, das gebrochene Versprechen zu skandalisieren und mehr noch: Den Senat dazu zu zwingen, sein Wort zu halten. Für die gleiche Arbeit muss es auch die gleichen Löhne geben.
Aus dem noch kommenden Aufruf zum Block der Sozialen Arbeit auf der DGB-Demonstration am 1. Mai (10 Uhr) sagen wir deutlich:
Als Beschäftigte bei freien Trägern in Berlin leisten wir die gleiche Arbeit wie unsere Kolleg:innen im öffentlichen Dienst. Wir lassen uns nicht als Beschäftigte zweiter Klasse behandeln. Somit braucht es neben der Hauptstadtzulage eine dauerhafte Angleichung der Beschäftigten bei freien Trägern an den jeweils aktuellen TV-L.
Wir laden zum kommenden Solidaritätstreff ein, um uns zu beratschlagen, wie wir den Druck auf die herrschende Politik weiter erhöhen können. Die Kolleg:innen der AWO hatten bereits Mitte März mit breiten Schließungen ihrer Einrichtungen ordentlich Druck gemacht.
Schwerpunktthema: Hauptstadtzulage! Faire Löhne auch für freie Träger!
Dazu wird es einen spannenden Input geben.
Kolleg:innen aus den Bereichen Erziehung, Pflege und Bildung sind ebenfalls herzlich eingeladen vorbeizukommen und sich über prekäre Anstellungsverhältnisse, schlechte Rahmenbedingungen in den Trägern, geringe Anerkennung, niedrige Löhne und viele weitere Gemeinsamkeiten mit der Sozialen Arbeit auszutauschen.
Mi., 17.04.2024 | 19:30 Uhr | Kiezhaus (Afrikanische Straße 74)
Kontakt: arbeitskampf[at]unverwertbar.org