Unsere schon alarmierend schlechten Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit trafen 2020 auf die Corona-Pandemie und diese verhielt sich wie ein Brandbeschleuniger. Die Belastung von uns Sozialarbeitenden stieg während und nach den Kontaktbeschränkungen weiter, die Arbeitsintensität erhöhte sich, Überstunden gehörten und gehören zur Normalität und die Fluktuation hält an.
Die Lebensbedingungen der Klient*innen verschlechterten sich, das Armutsrisiko steigt seither weiter und somit treffen die komplexer gewordenen Problemlagen auf eine Überlastung von uns Fachkräften. Nach der Pandemie kämpfen wir verstärkt in den prekären Arbeitskontexten, um die Aufrechterhaltung professioneller Standards. Wir treten dabei regelmäßig über unsere Belastbarkeitsgrenzen.
Elke Alsago und Nikolaus Meyer haben 2024 Ergebnisse ihres Forschungsprojektes über die Situation der Beschäftigten während der Corona-Pandemie im Buch „Prekäre Professionalität“ veröffentlicht. Darin stellen sie aus Sicht der Sozialarbeitenden die Entwicklungen der Arbeitsbedingungen und auch die Auswirkungen auf die Professionalität durch die Umstände der Pandemie dar und lassen uns im Solidaritätstreff mit einem Input an ihren Erkenntnissen teilhaben.
Gemeinsam schauen wir auf den Widerspruch, den wir auch nach der Pandemie tagtäglich vorfinden, wenn wir uns zwischen unseren schlechten Arbeits- und Realisierungsbedingungen sowie unserem Anspruch an Professionalität bewegen, bei gleichzeitig fehlendem politischen Willen diese Bedingungen zu ändern.
Welche Auswirkungen haben sich durch die Pandemie dauerhaft eingeschlichen?
Was können wir daraus mitnehmen und wo lohnt es sich nochmal drauf zu schauen?
Wie können wir die Verschlechterungen formulieren und anprangern?
Kommt zum Solidaritätstreff und skandalisiert mit uns unsere prekären Arbeitsrealitäten, damit diese nicht stillschweigend zur neuen Realität werden!
Wer sich schon mal einlesen will, kann das Buch „Prekäre Professionalität“ von Elke Alsago und Nikolaus Meyer umsonst hier als PDF downloaden.
Mi., 19.06.2024 | 19:30 Uhr | Kiezhaus (Afrikanische Straße 74)
Kontakt: arbeitskampf[at]unverwertbar.org
