Veranstaltung: Das fehlende Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit – wenn das Schweigen strafbar wird!

Die Schweigepflicht und der Datenschutz sind für uns als Sozialarbeiter:innen von zentraler Bedeutung. Diese Regelungen, die jeder von uns zum Berufsbeginn unterschrieben hat, sind nicht nur essentiell für das Vertrauen zwischen uns und unseren Adressat:innen, sondern auch für das allgemeine Vertrauen in die Verschwiegenheit unserer Profession. Doch wie lässt sich dies mit dem fehlenden Zeugnisverweigerungsrecht für uns Sozialarbeiter:innen vereinbaren?

Die Forderung nach einem Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit wird seit Jahren gestellt und ist in Folge der Befragung und der erlassenen Strafbefehle gegen Mitarbeiter:innen des sozialpädagogischen Fanprojekts Karlsruhe erneut akut geworden.

Zur Verweigerung des Zeugnisses sind einige Berufsgruppen berechtigt (darunter Geistliche, Steuerberater:innen, Zahnärzt:innen und Apotheker:innen), Sozialarbeiter:innen zählen bis auf Schwangerschaftskonfliktberater:innen und Suchtberater:innen nicht dazu.
Das Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit setzt sich für die Aufnahme von Sozialarbeiter:innen in die geschützten Berufsgruppen des §53 Abs. 1 StPO ein. Auch aus berufsethischen Gründen muss sich die Soziale Arbeit verwehren, als verlängerter Arm der Justiz zu fungieren. Denn ein Großteil Sozialer Arbeit wird nur durch ein Vertrauensverhältnis zwischen Nutzer:innen und Sozialarbeiter:innen ermöglicht.

Wir laden euch herzlich ein, an unserer Veranstaltung teilzunehmen, bei der Georg Grohmann und Anett Krause das Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit vorstellen werden. Sie werden Fallbeispiele aus der Praxis erläutern, den aktuellen juristischen Stand aufzeigen und die besonderen Schwierigkeiten diskutieren, die sich aus dem fehlenden Zeugnisverweigerungsrecht ergeben. Abschließend möchten wir gemeinsam konkrete Reformvorschläge und Unterstützungsmöglichkeiten des Bündnisses diskutieren.

Kommt vorbei, informiert euch und diskutiert mit uns – zusammen können wir etwas bewegen! 
Wir freuen uns auf eure Teilnahme und einen regen Austausch!

Do., 11.07. | 19:00 Uhr | StadtWERKSTATT Friedrichshain-Kreuzberg (Obentrautstraße 19-21, 10963 Berlin)