Die Solidaritätsorganisation Rote Hilfe wird 100 Jahre alt. Am 23. und 24.08. finden daher in Berlin-Kreuzberg ein Straßenfest und Konzerte statt, bundesweit gibt es Aktionen des Gedenkens und Feierns.
Gerade angesichts der Angriffe des Staates und von rechts braucht es umso stärker gelebte internationale Solidarität, um dem reaktionär-militaristischen Staatsumbau, den faschistischen Wahlerfolgen und Einschüchterungen auf der Straße standhalten zu können.
Auch darum werden wir ein Solidaritätsbeitrag auf der Bühne halten, um diejenigen zu stärken, die sich unermüdlich, mutig und entschlossen für eine linke Solidaritätsbewegung einsetzen.
Den Beitrag dokumentieren wir vorab hier:
Hallo, Salam und Merhaba,
im Namen der sozialistischen Stadtteilorganisierung „Hände weg vom Wedding“. Wir sagen herzlichen Glückwunsch zu: 100 Jahren Rote Hilfe, zu: 100 Jahren Kampf für gelebte Solidarität!Diese Tradition der Solidarität muss weiter aktiv gelebt und verteidigt werden. Der Kampf gegen die Angriffe von Rechts und des Staates sichert sprichwörtlich unser aller Überleben. Damit Faschisten und der bürgerliche Repressionsapparat uns nicht mehr angreifen, abschieben, in den Knast stecken oder gar ermorden!
Die Angriffe auf uns als Linke nehmen weiter zu. Dort, wo unser legitimer Widerstand gegen rechten Terror, gegen Kolonialismus, Ausbeutung und Unterdrückung im Namen von bürgerlicher Macht, Profiten und Renditen mit Gewalt durchgesetzt werden soll, versuchen sie uns immer stärker einzuschüchtern, zu spalten, zu kriminalisieren. Aber nur wir sind es, die diese Angriffe zurückschlagen können.
Damals wie heute ist das Motto: Solidarität!
Diese Solidarität kann nur praktisch sein, kann nur internationalistisch sein – und: Sie kann nur gegen Rechte, Faschisten und die herrschende Klasse sein – und nicht mit ihnen!
Oder wie es die Holocaust-Überlebende und Kommunistin Esther Bejarano goldrichtig auf den Punkt brachte:
„Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen!“
Diejenigen, die von „wertebasiert“, von „demokratischer Ordnung“, von „linkem Antisemitismus“ und von „Extremismus“ reden, sind nichtzuletzt diejenigen, die mit Vorwürfen gegen Links versuchen, uns zu spalten. Während sie so fortschrittlich tun, sind sie es, die Hetze und die Polizeiknüppel schwingen lassen. Sie wollen sich mit scheinbar fortschrittlichen Phrasen schmücken. Aber die Ursachen für Elend, die Armut und Rassismus wollen sie nicht ernsthaft antasten. Stattdessen schüren sie Hass auf Arme und Migrant:innen und bauen unsere Grundrechte ab.
Die deutsch-palästinensische Anwältin Nadija Samour hat treffend festgestellt:
„Palästina ist der Lackmustest für die bürgerlichen Freiheiten.“Hier gilt es, nicht hinter diesen erkämpften Freiheiten zurückzufallen. Zusammen stehen wir gegen die Angriffe. Und so brauchen wir eine starke, bundesweite, kämpferische Linke und Solidaritätsorganisation. Keine Linke darf das gefährliche rassistische und anti-muslimische Geplapper von Rechten und des Staates wiederholen.
Als „Hände weg vom Wedding“ bauen wir weiter an aktiver Solidarität. Zum Beispiel mit dem wöchentlichen Palästina-Café und einer monatlichen Rechtsberatung der Roten Hilfe im Weddinger Interbüro. Dies ist nur eine Möglichkeit, Solidarität zu leben. Wo die Herrschenden spalten wollen, bauen wir bereits Brücken. Eine starke, internationalistische und klassenkämpferische Solidaritätsbewegung ist dabei unser Faustpfand als Linke.
Zusammen gegen Rechtsruck und Repression – gemeinsam sind wir stark!
Wir sagen: Vielen Dank für die solidarische Unterstützung, Rote Hilfe!
Herzlichen Glückwunsch! Auf viele weitere, kämpferische Jahre!