Neues solidarisches Angebot im Solidaritätstreff Soziale Arbeit: Aktiver Mittwoch

Liebe Kolleg*innen, hiermit möchten wir Euch herzlich – im Rahmen des Solidaritätstreffs „Hart am Limit – Soziale Arbeit im Kapitalismus“ – zu einem neuen solidarischen Angebot einladen: Dem Aktiven Mittwoch. Wer über den regelmäßigen Solidaritätstreff hinaus politisch aktiv werden und sich gemeinsam mit uns organisieren möchte, ist herzlich eingeladen, jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Kiezhaus Agnes Reinhold am aktiven Mittwoch teizunehmen.

Gemeinsam unterstützen wir uns beim Aufbau betrieblicher und gewerkschaftlicher Organisation. Und schaffen so die dringend notwendige Reaktionsfähigkeit auf die drängenden gesellschaftlichen Krisen.

Armut, Obdachlosigkeit, Verelendung im öffentlichen Raum als Sozialarbeiter*innen sind wir tagtäglich mit den sozialen Verwerfungen der kapitalistischen Produktionsweise konfrontiert. Was Soziale Arbeit einst bewirken und leisten konnte, ist durch neoliberale Programme und finanzielle Kürzungen längst auf ein Minimum reduziert worden. In vielen stadtpolitischen Konflikten stehen wir als Sozialarbeitende  mangels Finanzierung und enger Handlungsspielräume oft nur noch daneben und schauen zu als tatsächlich etwas zu bewegen. Die öffentliche Verwaltung leistet sich gerade genug, um sich am Ende nicht vorwerfen lassen zu müssen, nichts getan zu haben. Eine angemessene Versorgung von Menschen in Not ist schon lange nicht mehr gewährleistet. Obdachlose sitzen jahrelang in Heimen, Frauenhäuser haben keine freien Plätze, Jugend (not-) einrichtungen werden geschlossen. Das sogenannte Hilfesystem ist zur Warteliste geworden. Während die Gewalt unter den Armen zunimmt und das Elend auf den Straßen und öffentlichen Plätzen immer sichtbarer wird, erhalten wir als Sozialarbeitende die „ehrenvolle“ Aufgabe, die knappen Ressourcen zu verteilen, müssen Wohnungslose nach Ablauf der Gnadenfrist vieler Notunterkünfte wieder auf die Straße setzen und uns im naiven Glauben, dass irgendwo im sogenannten Hilfesystem angemessene Hilfe geleistet wird, für nicht zuständig erklären, wenn das knappe Angebot der Einrichtung den Hilfebedarf übersteigt. Während die Stadt vor die Hunde geht, sollen mit Kürzungen und Sozialabbau Aufrüstung und Krieg finanziert werden. Flächendeckende Tarifverträge auf dem Niveau des TV-L, menschenwürdige Löhne und gute Arbeitsbedingungen sowie ausfinanzierte, bedarfsorientierte Hilfen werden in Konkurrenz zu Waffen, Rüstung und den Profiten der Reichen gesetzt.

Die Folgen dieser Kriegs- und Krisenpolitik und die daraus resultierenden sozialen Spannungen müssen dann wieder von der Sozialen Arbeit aufgefangen werden. Um aus diesem destruktiven Zyklus und vor allem aus der eigenen Passivität auszubrechen, müssen wir vorallem aktiv werden und unsere Kritik am kapitalistischen System entlang unserer Erfahrungen, Standpunkte und unseres Fachwissens wirkungsvoll in die aktuelle soziale Debatte einbringen können.

Wir laden daher ein jeden ersten Mittwoch im Monat gemeinsam Aktiv zu werden indem wir uns organisieren: betrieblich, gewerkschaftlich, politisch, marxistisch und feministisch. Seid dabei!

Termine 2024

02.10/06.11 /04.12

Neues Solidarisches Angebot im Solidaritätstreff Soziale Arbeit: Aktiver Mitwoch
Jeden ersten Mittwoch des Monats: 19.00 uhr Kiezhaus Agnes Reinhold
[Afrikanische Straße 74 Berlin Wedding]