Ein Bericht vom Mieter*innenprotest der Koloniestraße am 12.11.15 vor der SPD Landeszentrale
Am Donnerstagmorgen fanden sich 50-60 Mieter*innen zu einer Kundgebung aus Protest gegen Mieterhöhungen in der Kolonienstraße in Berlin-Wedding zusammen. Unter Sprechchören wie “Her mit der sozialen Stadt!” und “Das ist unser Haus, schmeißt die Spekulanten raus!” machten sie auf ihre Situation aufmerksam und kritisierten die SPD für ihre scheinbare soziale Wohnungspolitik sowie ein Mitwirken an der Misere. Eine endgültige Entscheidung über die vom Vermieter herbei fantasierte Mieterhöhung von 100% ab Dezember 2015 steht weiterhin aus. Schlimmer noch, eine vom Mieter*innenprotest geforderte Nachbesserung beim dem vom Parlament aktuell diskutierten “Wohnraumversorgungsgesetz” scheint die SPD für irrelevant zu halten.
Für die Menschen die im ehemaligen sozialen Wohnungsbauprojekt leben bedeutet das eine Ungewissheit über ihre Zukunft und ein Schwinden der Hoffnung in eine Lösung von “Oben”. Der Wille im Kiez zu bleiben, die Mieterhöhung nicht zu akzeptieren und weiterhin ein Teil der Nachbarschaft zu sein ist jedoch stark und äußert sich nicht nur in kreativ-kritischen Aktion wie dem Verteilen von “SPD-Spekulatius” als Symbol für die parlamentarische Beruhigungspille.
