Kundgebung: Piepgras geh baden! 24.02. Stattbad Wedding

piepgras

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, möchte nur zu gern das sogenannte Dragonerareal in Kreuzberg 61 zum Höchstpreis versilbern, für sagenhafte 36 Millionen Euro. Verscherbelt, im wahrsten Sinne des Wortes, wird das öffentliche Eigentum aller Voraussicht nach an einen sich selbst als „Investor“ sehenden „Projektentwickler“ namens Arne Piepgras. Er plant dort angeblich einen „Künstlercampus“. Unter den vielen hemmungslosen Verwertern ist er kein Unbekannter und hat einige „Referenzen“ nachzuweisen.

Die Berliner Zeitung spricht vom „heruntergekommenen Schwimmbad“ im Wedding. Das Geschäftsmodell von Piepgras, nichts investieren und möglichst die MieterInnen im Zwischennutzungsverhältnis abzockengespielt wird mit Aufwertung durch künstlerische Nutzung. Das Stadtbad Wedding wurde billig vom Liegenschaftsfonds geschossen, zu einem unschlagbar günstigen Preis. Versprochen wurden Maßnahmen in Millionenhöhe, aber schon bei den sanitären Anlagen scheitert der „Investor“.

2006 wollte Piepgras den Fichtebunker in Kreuzberg vom Liegenschaftsfonds erwerben, den Kauf machte der „Investor“ vom Bezirk abhängig. Der sollte den nahegelegenen, alteingessenen Spielplatz dafür platt machen, Friedrichshain-Kreuzberg stimmte diesem „Deal“ jedoch nicht zu.

Neu ist auch der Einsatz von Kunst als Spielmarke nicht, in der Landsberger Allee 54 in Friedrichshain nutzten bis 2011 KünstlerInnen, MusikerInnen und Galerien die ehemalige Brauerei. Nach 6 Jahren war damit Schluss, die NutzerInnen wurden von Piepgras vor die Tür gesetzt, die Brauerei wurde teuer weiterverkauft, das Resultat: Eigentumswohnungen statt Ateliers.

Auch beim Tacheles in Mitte wollte Piepgras 2013 als Zwischenhändler Monopoly spielen, er selbst hat kein Kapital, damals hieß es furchtbar naiv „Ich habe Interesse zu kaufen. Ich muss aber noch Leute finden, die das bezahlen wollen“. Auch hier versuchte er es mit „seiner“ Kunsthallen-Idee für Berlin. Diese wird immer dann ins Rennen gesetzt, wenn das Schreien nach Förderung durch die Stadt angesagt ist.

„Ich habe Interesse zu kaufen. Ich muss aber noch Leute finden, die das bezahlen wollen“,

das gilt auch für das Dragoner-Areal, es ist kein eigenes Kapital vorhanden. Die Anzahlung von 5,4 Millionen musste er sich von Geldgebern besorgen, für den Nachweis über die restlichen 30,6 Millionen hat er schon mehrfach um Verlängerung gebeten. Auch die Investoren wurden nicht über die veränderte Planungsgrundlage aufgeklärt. Wie beim Stadtbad Wedding scheinen Piepgras auch hier „Glück und Fantasie geleitet zu haben.“

Wir finden es muss Schluss sein mit faulen Deals und der Kunst als Spielmarke.

Piepgras geh baden, wir haben genug von dir, wir brauchen dich nicht mehr. Weder in Wedding, Kreuzberg, Mitte, Hellersdorf noch anderswo.