In der Koloniestraße 11-12 finden derzeit Bauarbeiten statt. Dort wird nicht etwa dringend benötigter, bezahlbarer Wohnraum geschaffen, sondern es werden sogenannte Studi-Appartmentes hochgezogen. Diese werden dann mit 130.500 € für ein voll möbliertes Zimmer (19 m²) und einer Rendite von 4,56% an zahlungskräftige Kapitalanleger*innen verkauft. Das Prinzip ist simpel, gewinnbringend und überall in Berlin anzutreffen: die Wohnung wird von zahlungskräftigen Personen gekauft, die diese an Studierende untervermieten. Oder mit den Worten von Campus VIVA ausgedrückt:
„Mein Sohn will zum Studieren nach Berlin, ich zum Investieren. Da ist CAMPUS VIVA die beste Option.“
Mit dem Slogan „Wohnwert Trifft Mehrwert“ ist es das zweite Bauprojekt im Wedding. Ein weiteres wurde gerade in der Jülicher Straße 16-17 fertiggestellt.
Dieses Bauprojekt ist keine Antwort auf die Wohnungsknappheit, sondern vielmehr Ausdruck, dass in Berlin viel mit Wohnraum spekuliert und verdient wird. ALG-2-Empfänger*innen sind nicht Zielgruppe dieser Neubauten, Studierende mit niedrigem Einkommen haben keine Chance hier unterzukommen oder verschulden sich dank der Profitgier der Eigentümer*innen.
Diese Neubauten sind Teil eines ständig verschärfenden Aufwertungsprozesses im Wedding und ganz Berlin. Falls ihr selbst solche Projekte in eurem Kiez gesehen habt, schreibt uns und/ oder kommentiert die Beiträge. Organisieren wir uns gemeinsam gegen den Ausverkauf der Stadt und unserer Kieze.
Ihr seid selbst von Verdrängung betroffen und/ oder möchtet Euch gegen Mietenwahnsinn einbringen? Kommt zum nächsten Treffen vom #NetzwerkZusammenfürWohnraum.
Kampagne: Verdrängung beginnt hier!