Dieses Beispiel der baulichen Veränderung bei uns im Kiez ist zwar bereits errichtet, jedoch dadurch nicht weniger interessant. Hier wurden ausschließlich Eigentumswohnungen in der oberen Preisklasse von der Grundstücksgesellschaft mbH gebaut.
Interessanterweise werden für die teuren Eigentumswohnungen mit kulturellen Nachbarschaftsprojekten beworben, z.B. mit dem silent green Kulturquartier, dem Kulturquartier Gerichtstraße 23 und dem urban gardening Projekt himmelbeet. Hier kommt zusammen, was vom Berliner Senat schon immer gewünscht wurde: der Zuzug einer zahlungskräftigen Klientel in die Innenstadt sowie die Stärkung des „Kulturstandortes Berlin“. Die Botschaft ist klar: wer sich Hochkultur oder die „Hipster-und-Yuppie“-Spielarten davon nicht leisten kann oder mag, wird Stück für Stück verdrängt.
Der Bund, Senat und die Bezirke sind maßgeblich daran beteiligt, mit Programmen der „Kulturförderung“ diese Prozesse zu unterstützen, während die bestehende Strukturen der Nachbarschaften durch Mietsteigerungen, Zwangsräumungen und letztlich Verdrängung bedroht sind. Makabererweise sind viele jetzt zuziehende Künstler*innen zukünftig selbst von Verdrängung betroffen. Gut, wer sich jetzt als Mieter*in schon eine Eigentumswohnung überhaupt leisten kann. „Der Wedding kommt“, wusste schon der Tagesspiegel- für die allermeisten von uns wird es nichts gutes heißen.
Diese Neubauten sind Teil eines ständig verschärfenden Aufwertungsprozesses im Wedding und ganz Berlin. Falls ihr selbst solche Projekte in eurem Kiez gesehen habt, schreibt uns und/ oder kommentiert die Beiträge. Organisieren wir uns gemeinsam gegen den Ausverkauf der Stadt und unserer Kieze.
Ihr seid selbst von Verdrängung betroffen und/ oder möchtet Euch gegen Mietenwahnsinn einbringen? Kommt zum nächsten Treffen vom #NetzwerkZusammenfürWohnraum.
Kampagne: Verdrängung beginnt hier!
Infos zum Bau: „The Green View“, Gerichtstr. 37 – 13347 Berlin, Grundstücksgesellschaft mbH, http://thegreenview.de/