An diesem Abend widmen wir uns dem Kampf gegen Verdrängung und dem Erhalt des Infoladens Stadtfeld in Magdeburg. Dazu werden uns die Genoss*Innen der „Proletarischen Autonomie“ zunächst auf die aktuelle Situation des Infoladens eingehen und der Vermietung – die S Immo GmbH aus Berlin. Zusätzlich geben sie einen Einblick über die Geschichte der Hausbesetzungen in Magdeburg und speziell Stadtfeld seit den Neunziger und wie dort praktische Stadtteilarbeit umgesetzt wurde und noch immer wird.
Do. 01.02. | 20 Uhr | Café Cralle, Hochstädter Str. 10a
Außerdem wird über die Demonstration am 17.02. in Berlin informiert. Veranstaltungstext:
„Der Infoladen Stadtfeld in Magdeburg soll zum 31.03.2018 seine Räume verlassen, da der Mietvertrag ausläuft. Unter der haltlosen Begründung, dass dort eine Kita einziehen soll, ist die *S Immo Germany GmBh* nicht bereit, die Verträge zu verlängern. Doch dabei geht es um mehr. Der Infoladen wurde Anfang 2008 eröffnet und entwickelte sich schnell zu dem wichtigstem Anlaufpunkt für einen antifaschistischen und rebellischem Kiez gegen Aufwertung, Verdrängung, Bullen und Nazis. Jahrelang war der Infoladen der Ort, an dem sich Menschen ohne Kaufzwang treffen konnten, Jugendliche einen Raum fernab staatliche Kontrolle hatten und sich immer wieder eine solidarische Nachbarschaft vernetzte. Doch nun soll auch der Infoladen endlich einer zahlungskräftigen Klientel weichen, um die Aufwertung Stadtfelds weiter voran zu treiben. Wo früher der Stadtteil noch als dreckig und „zeckig“ galt, sind nun immer mehr Yuppi-Bars, Babymode-Geschäfte und Weinverkostungen zu finden. Mit der Schließung soll deshalb nicht nur der Profit aus der Miete erhöht werden, es soll auch das Wohlbefinden steigern. Die Menschen des Infoladens sollen somit keinen Anlaufpunkt mehr haben sich zu treffen und die neureiche Nachbarschaft wird nicht mehr mit proletarischen und prekären Menschen konfrontiert. Die stetige soziale Verelendung wird aus dem Sichtfeld verdrängt, indem Stadtfeld weiter befriedet wird und die Bioladen-Stammgäste in ihrem sauberem Lebensgefühl und Konsumverhalten nicht weiter gestört werden.
Doch noch werden wir nicht einfach aufgeben. Wir werden weiterhin Druck auf die S Immo GmbH aufbauen bis ein *unbefristeter Mietvertrag* unterzeichnet ist. Wir werden nicht zulassen, dass Arbeitslose, MigrantInnen, ArbeiterInnen, Punks, Sprüher, Wir und andere Menschen ohne dicke Brieftasche einfach aus unserem Kiez verdrängt werden. Baut selber Druck auf die S Immo GmbH auf und unterstützt uns in unserem Kampf! Zeigt euch solidarisch und organisiert euch in ebenso in widerständigen Kiezen“