Am Mittwoch Abend (09.08.17) gab es Nachbarschaftsbesuche in der Schwedenstraße 11a im Wedding65 . Es wurden Gespräche über Mietenwahnsinn und Zwangsräumungen in Berlin und insbesondere in der Schwedenstraße geführt. Dazu wurde dieser Fyler verteilt:
„Erinnert Ihr Euch an den 08.02.2017? An diesem Tag fand die brutale Zwangsräumung von P. statt.
Trotz der solidarischen Blockade von Anwohner*innen sowie der Initiativen ‚Bündnis Zwangsräumung verhindern‘ und ‚Hände weg vom Wedding‘ stand P. schließlich nach massiver Polizeigewalt bei Minusgraden obdachlos auf der Straße.
Und Warum? P. wohnte seit dem Januar 2007 in der Wohnung. Das Jobcenter versäumte es jedoch die Miete seit Mai 2012 ordnungsgemäß zu überwiesen. Hausverwaltung und Eigentümer waren bzgl. der Mietrückstände nicht bereit zu verhandeln. Stattdessen wurden das Recht auf Eigentum und reine Profitinteressen erneut mit polizeilicher Gewalt durchgesetzt.
Doch was passiert, wenn Wohnungen renoviert und neu vermietet werden?
Das Resultat sind aktuelle Mietpreise von 13,5 €/m² für eine 2-Zimmerwohnung in der Schwedenstraße 11a.
Bei einer 3-Zimmerwohnung sind es aktuell bis zu 1010,00 Euro, die gezahlt werden müssen. Solche Mietsteigerungen wirken sich auf den Mietspiegel und langfristigen auf alle Nachbar*innen aus.
Angesichts dieser Mietsteigerungen und gezielter Spekulation mit Wohnraum finden viele von Zwangsräumung Betroffene keinen bezahlbaren Wohnraum, sondern müssen für Monate oder Jahre in Obdachlosenunterkünften oder auf der Straße leben. Mit täglich 20 Zwangsräumungen ist P.s Geschichte in Berlin kein Einzelfall!
Dem Kreislauf aus Verdrängung, Zwangsräumung und steigenden Mieten könnt Ihr als Hausgemeinschaft jedoch etwas entgegensetzen: Tauscht Euch aus, sucht Unterstützung bei Initiativen, organisiert Euch und gemeinsam leisten wir Widerstand gegen den Mietenwahnsinn im Wedding!“
Wendet Euch gerne an:
Die Berliner MieterGemeinschaft e.V. – https://www.bmgev.de
Hände weg vom Wedding – http://haendewegvomwedding.blogsport.eu