Vor wenigen Tagen gab es eine größere Info-Aktion zur Lage der bedrohten WG in der Dubliner Straße 8. Die Serie Verdrängt in Berlin berichtet in bereits mehr als 30 Folgen über den Kampf der Nachbar*innen gegen die Schikanen von Eigentümer*innen und Justiz. In den verteilten Info-Flyer heißt es:
An die Nachbar*innen im “Englischen Viertel”
Eine Wohnung in der Dublinerstraße ist demnächst akut von Räumung bedroht.
Nachdem unseren Freund*innen in der Wohngemeinschaft in der Dubliner Straße wegen absurder Begründungen der Mietvertrag vor zweieinhalb Jahren gekündigt wurde, ist die Wohngemeinschaft akut von einer Zwangsräumung bedroht. Nach einem langen Rechtsstreit, in dem die Hausverwaltung behauptet, dass die Wohngemeinschaft keine wirkliche Wohngemeinschaft sei und deshalb keine Hauptmieter*innen austauschen darf, gab nun das Gericht für die Kündigung grünes Licht.
Während die Hausverwaltung zu Beginn der Miete vor einigen Jahren selbst noch von einer Wohngemeinschaft sprach, sagt sie nun, dass sie keine sei. Nach einem Austausch des Hauptmieters in der WG kam plötzlich die Kündigung. Solch fadenscheinige und völlig absurde Begründungen für Kündigungen gibt es überall in Berlin. Dabei geht es nur darum, bei der Neuausstellung eines Mietvertrags die Miete endlich zu erhöhen. Aber auch das zuständige Amtsgericht Wedding zeigte in diesem Fall mal wieder deutlich, dass es nur im Interesse der Hauseigentümer handelt. Die Interessen der Mieter*innen und vor allem die Schwierigkeit in Berlin eine neuen Wohnung zu finden, interessieren scheinbar nicht. Keine Chance für die Logik, dass es sich bei vier nicht-verwandten Menschen in einer Wohnung definitiv um eine Wohngemeinschaft handelt.
Stattdessen: Räumung und drohende Obdachlosigkeit.
Doch das werden wir nicht zulassen. Zusammen werden wir uns entschlossen gegen diese Zwangsräumung stellen und mit zivilem Ungehorsam dem*der Gerichtsvollzieher*innen die Räumung verwehren. Es geht hier um nicht weniger als die Zusicherung grundlegender Bedürfnisse. Für ein Recht auf Wohnen statt der Rendite von Eigentümer*innen.
Dazu bitten und fordern wir euch Nachbar*innen und Nachbarn auf, mit uns zusammen unsere Freund*innen und alle weiteren von Zwangsräumungen bedrohten Nachbar*innen zu unterstützen. Wir müssen uns zusammenschließen und uns gegenseitig unterstützen, um diese menschenverachtende Mieten-Politik zu beenden. Darüber hinaus müssen wir uns langsfristig zu einer solidarischen Nachbarschaft zusammenschließen, um die tägliche Verdrängung zu verhindern.
Bringt euch ein! Informiert euch! Achtet auf weitere Ankündigungen in nächster Zeit. Falls ihr auch von Zwangsräumungen oder Mieterhöhungen betroffen seid, meldet euch. Tretet in die Berliner Mietergemeinschaft ein!