Im Frühjahr 2018 startete die Kampagne #Besetzen um sich Wohnraum direkt anzueignen, auf Leerstand aufmerksam zu machen und auf die desaströse wohnungspolitische Lage hinzuweisen. Im Rahmen der Kampagne kam es zur temporären Aneignungen von Wohnraum, wie in der Bornstorfer Straße 37b (#Borni) und Nachbarschaftszentren, wie in der Reichenbergerstr. 114. Hausbesetzungen haben in Berlin zwar eine lange Tradition, sind aber seit Jahren aufgrund der sogenannten „Berliner Linie“ nicht mehr auf Dauer haltbar. Selbst die im Dezember 2012 von Refugees besetzte Gerhart Hauptmann-Schule wurde nach erbittertem Widerstand dennoch geräumt. Die Aneignung von (Frei-)Räumen wird immer schwieriger und die Verdrängung von Jahrzehnte langen bestehenden Projekten wird immer weiter vorangetrieben.
Ein Widerspruch der seit Jahrzehnten dabei die „Szene“ zu spalten scheint, ist die Frage danach, ob, wie und warum mit den Eigentümer*innen, dem Staat oder Parteien verhandelt werden soll. Um dennoch Freiräume zu erkämpfen setzen einige darauf Läden oder Wohnraum zu kaufen, um diesen den freien Markt zu entziehen, andere setzen darauf sich Räume anzumieten. Wir möchten mit Aktivist*innen von #Besetzen diskutieren, wie und ob diese Widersprüche aufgelöst werden können. Welche Strategien gab es, gibt es und wird es geben?
Do. 06.09.18 | 20 Uhr | Café Cralle | Hochstädter Str. 10a